Nachlese vom 39. Grünen Stadtgespräch: Digitales Hemmingen

  • Veröffentlicht am: 29. April 2021 - 12:31

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Screenshot vom 39. Grünen Stadtgespräch

Beim 39. Stadtgespräch der Hemminger Grünen ging es dieses Mal um das Thema „Digitalisierung“. Bei der Veranstaltung, welche aufgrund des anhaltenden Pandemie-Geschehens wieder als Online-Meeting stattgefunden hat, waren insgesamt 23 Teilnehmende dabei.

Da es sich bei dem Themenfeld Digitalisierung um ein sehr weites Feld handelt, haben wir versucht, durch eine entsprechende Auswahl von ganz unterschiedlichen Perspektiven für alle Teilnehmenden ein paar neue und unbekannte Aspekte in den Abend einfließen zu lassen.

Den Auftakt machte Thomas Heitmann von der Firma htp. Da die Grundlage der Digitalisierung immer eine technische Infrastruktur darstellt, haben wir zunächst einen Blick auf die Glasfaser-Ausbaupläne in Hemmingen geworfen. Herr Heitmann verwies auf einen nicht-bindenden Kooperationsvertrag zwischen htp und der Stadt Hemmingen, auf dessen Basis htp jetzt in die Vorabvermarktung einsteigt, um möglichst viele Bürger*innen von dem Angebot zu überzeugen und somit die Investitionen in Höhe von ca. 18 Millionen Euro zu rechtfertigen (wobei das Geschäftsrisiko komplett bei htp liege). Konkrete Nachfragen zum Glasfaser-Ausbau kann man auch unter glasfaser@htp.net stellen.

Je mehr digitale Infrastruktur bereit steht, desto mehr führt sie auch zu einer immer intensiveren Nutzung von digitalen Angeboten. Insbesondere Jugendliche (sogenannte Digital Natives) verbringen einen Großteil Ihrer Zeit mittlerweile im Netz. Und dort lauern natürlich auch spezielle Gefahren.

Adrian Jagusch, selbst in Hemmingen aufgewachsen, berichtete im Anschluss an Herrn Heitmann von der Arbeit im gemeinnützigen Verein JUUUPORT e.V. JUUUPORT.de ist eine bundesweite Online-Beratungsplattform für junge Menschen, die Probleme im Netz haben. Ehrenamtlich aktive Jugendliche und junge Erwachsene aus ganz Deutschland, die JUUUPORT-Scouts, helfen Gleichaltrigen bei Online-Problemen wie Cybermobbing, Stress in sozialen Medien, Online-Abzocke und Datenklau. Die Beratung via Kontaktformular oder via WhatsApp ist datenschutzkonform und kostenlos. Adrian Jagusch verwies darauf, wie wichtig es gerade ist, dass die Beratung auf Augenhöhe durch Gleichaltrige geschieht, die sich auch in die Lebenswirklichkeiten der Betroffenen hineinversetzen können. Bei besonders schwierigen bzw. schwerwiegenden Fällen kooperiert JUUUPORT mit entsprechenden Behörden bzw. weiteren Beratungsstellen. Informationen über die Arbeit von JUUUPORT und auch die Möglichkeit, den Verein mit einer Spende zu unterstützen, finden sich auf der Homepage von JUUUPORT.

Neben den Gefahren, die im Netz lauern können, ist das Internet aber vor allem eines: ein riesiges Meer von Daten. Wie aus diesen Daten wertstiftende Anwendungen entstehen können und was sich hinter der Idee von „OpenData“ verbirgt, hat der Hemminger Heiko Claußing von der Firma Esri zum Gegenstand seines kurzen Impulsvortrags gemacht. Heiko Claußing nahm die Teilnehmenden mit auf eine Reise durch ganz unterschiedliche Datenquellen und zeigte immer kurz, welche Fragestellungen auf Basis der jeweiligen Daten beantwortet werden können. Wenn die Daten von öffentlichen Behörden und Verwaltungen erhoben und dann der Allgemeinheit kostenfrei zur Verfügung gestellt werden, spricht man von OpenData. Und egal ob es um eine globale Pandemiebekämpfung oder um die Sichtbarmachung von Hydranten-Standorten für die lokalen Feuerwehren geht, immer benötigt man entsprechende Daten. Weitere Anwendungsmöglichkeiten für eine Stadt wie Hemmingen liegen im Bereich Stadtentwicklung, Klima- und Katastrophenschutz etc. Gerade in diesen Bereichen spielen Geographische Informationssysteme (GIS) eine große Rolle.

Einen guten Überblick über die Wichtigkeit von Datenerhebungen bietet auch diese spannende Website namens OUR WORLD IN DATA.

Die vierte und letzte Perspektive des Abends kam von Nicoleta Ion, einer Musikerin und Musiklehrerin aus der Wedemark. Nicoleta Ion berichtete darüber, wie die Corona-Pandemie sie gezwungen hat, ihre Angebote in den digitalen Raum zu verlegen und welche besonderen Hürden es dabei zu überwinden galt. Während die technischen Voraussetzungen über zusätzliche Kameras und Mikrofone schnell geschaffen werden konnten, bleibt insbesondere die Vermittlung des Gefühls - sowohl von Lehrerin an die Schüler*innen als auch als Künstlerin an das Publikum - eine derzeit scheinbar unüberwindbare Herausforderung. Da helfe auch die beste Technik nichts. Dass aber auch ein digitales Klavierkonzert große Freude bereiten kann, zeigte Nicoleta Ion dann eindrucksvoll am Ende des Stadtgesprächs in Form einer 30 minütigen Darbietung unter viel digitalem Applaus. Das Konzert kann hier nochmal bewundert werden. An alle, die der tollen Künstlerin hierfür eine kleine Spende zukommen lassen, sagen wir im Namen von Nicoleta "DANKE SCHÖN" (paypal.me/nicoletaionklavier oder Nicoleta Ion, Sparkasse Hannover, IBAN DE69 2505 0180 0901 0486 40).