Grüne greifen mit Antrag Beschwerden der Bürger*innen auf: Lärmbelastung B3 hat sich verlagert.

  • Veröffentlicht am: 13. Dezember 2020 - 19:10

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OV Hemmingen

Die Ratsfraktion der Grünen im Stadtrat von Hemmingen hat zum Thema Lärmbelästigung durch den Verkehr auf der Umgehungsstraße einen Antrag an die Verwaltung gestellt:

Antrag:

Die Verwaltung wird beauftragt,

 

  1. bei der niedersächsischen Straßenbaubehörde und der Region Hannover einen Antrag zur Begrenzung der Geschwindigkeit auf Tempo 70 km/h für den gesamten Verlauf der B3neu zu stellen;
  2. bei der Niedersächsischen Straßenbaubehörde abzufragen, ob die bauliche Ausführung der Dehnungsfugen insbesondere an den Brückenbauwerken dem heutigen Stand der Technik entspricht und ob es geeignete Maßnahmen gibt, die lauten Überfahrungsgeräusche abzumindern;
  3. bei der niedersächsischen Straßenbaubehörde abzufragen, ob die Geräusche bei Überfahrt der Dehnungsfugen in die Schallschutzgutachten zur Straße eingerechnet wurden;
  4. in Abstimmung mit der Region Geschwindigkeitskontrollen durchzuführen, insbesondere auch in den Nachtstunden;
  5. bei der niedersächsischen Straßenbaubehörde abzufragen, ob die Fahrbahndecke im Bereich Arnum-Süd höher als ursprünglich geplant ausgeführt wurde und ob diese Erhöhung bei der Schallberechnung zugrunde gelegt wurde;
  6. bei der niedersächsischen Straßenbaubehörde Lärmmessungen zum nächstmöglichen Zeitpunkt durch einen vereidigten Sachverständigen zu beantragen, und zwar in folgenden Bereichen mit Wohnbebauung:
    1. westlicher und südlicher Siedlungsrand in Arnum einschließlich dem Bereich Hoher Holzweg,
    2. Westlicher Siedlungsrand in Devese (Mischgebiet um Alfred-Bentz-Straße),
    3. östlicher Siedlungsrand in Devese (Ortslage),
    4. Westlicher und nördlicher Siedlungsrand in Hemmingen-Westerfeld.

Begründung:

Nach Eröffnung der B3neu kommt es zu massiven Beschwerden über Lärmbelastung durch die Bewohner der Wohngebiete an der B3neu. Die Menschen sind erschrocken über die Lautstärke des Verkehrslärms, insbesondere bei den häufigen Westwindlagen, und dies, obwohl die in großen Abschnitten vorgesehene Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h noch gar nicht erlaubt ist. Besonders betroffen sind anscheinend die Bereiche in Arnum-Süd und West, für die überwiegend kein aktiver baulicher Lärmschutz umgesetzt wurde, sowie die Anlieger am Deveser Kreuz.

Eine dauerhafte Minderung der Geschwindigkeit auf 70 km/h über den gesamten Straßenverlauf der B3neu wäre ein erster Beitrag für eine Lärmminderung und würde auch die Verkehrssicherheit erhöhen, zumal im Stadtgebiet Hannover bereits die Höchstgeschwindigkeit auf 70 km/h begrenzt ist.

Die breite und leicht geschwungene Straßenführung verleitet zum Rasen. Dies bekommen die Anlieger besonders in den Nachtstunden zu spüren. Deshalb ist eine intensive Geschwindigkeitsüberwachung erforderlich.

Die Beschwerden der Anwohner beziehen sich auch auf die Überfahrt der Dehnungsfugen. Insbesondere Schwerlastverkehr verursacht laute punktuelle Geräusche, die sehr störend sind. Hier ist zu prüfen, ob ein baulicher Mangel vorliegt und ob diese Geräusche auch bereits in die Lärmberechnung der Straße eingeflossen sind.

Durch Lärmmessungen soll schnellstmöglich überprüft werden, ob die Lärmgrenzwerte überall eingehalten werden oder ob zusätzlich Lärmschutzmaßnahmen erforderlich sind.

 

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