Volkstrauertag in Hemmingen: Zukunft braucht Erinnerung

In Wilkenburg wurde am Sonntag, den 14.11.21 aus Anlass des Volkstrauertages bei einer zentralen Gedenkveranstaltung an die Opfer von Krieg und Gewalt erinnert und zum Frieden aufgerufen. 

Ein Gottesdienst unter Mitwirkung der Wilkenburger Konfirmanden zeigte deutlich, dass die Fragen von Krieg und Frieden kein Thema von gestern sind. Die Jugendlichen trugen sehr eindrücklich ihre Gedanken zu Frieden und Versöhnung vor. Angeregt von Pastorin Grimmsmann setzte sich die Gruppe im Konfirmandenunterricht mit der Biographie eines Soldaten im ersten Weltkrieg auseinander und forschte darauf aufbauend zu Erfahrungen von Krieg und Frieden in der eigenen Familiengeschichte. In der Predigt wurde deutlich, wie wichtig die Erinnerung für die Gegenwart und die Zukunft ist.

Im Anschluss fand am Wilkenburger Mahnmal eine Gedenkstunde statt. Der Hemminger Bürgermeister Jan Dingeldey erinnerte an die unterschiedlichen Opfer der Weltkriege und mahnte zum Dialog zwischen den Generationen. Er machte deutlich, dass sich Geschichte nicht wiederholen darf. Die Hemminger Musikerin Anne Marie Harer spielte auf Geige und Flöte Friedenslieder und gab der Gedenkstunde einen würdigen Rahmen. Am Ende erklang das Kirchenlied „Freunde, dass der Mandelzweig wieder blüht und treibt“. Komponiert hat dieses Lied der Liedermacher Fritz Baltruweit. Der Text stammt von dem jüdischen Schriftsteller Schalom Ben-Chorin.  Er erinnert uns bis heute daran, dass es auch in schwierigen Zeiten Vorboten des Frühlings gibt:

Freunde, dass der Mandelzweig

Wieder blüht und treibt,

Ist das nicht ein Fingerzeig,

dass die Liebe bleibt?



Dass das Leben nicht verging,

Soviel Blut auch schreit,

Achtet dieses nicht gering,

In der trübsten Zeit.



Tausende zerstampft der Krieg,

Eine Welt vergeht.

Doch des Lebens Blütensieg

Leicht im Winde weht.



Freunde, dass der Mandelzweig

Wieder blüht und treibt,

Ist das nicht ein Fingerzeig,

dass die Liebe bleibt?