Hemminger Grüne sehen keinen Anlass die Eröffnung der B3neu zu feiern.

Natürlich profitiert Hemmingen von einer Stadtbahn und einem Rückbau der Ortsdurchfahrten. Zwei Maßnahmen, die die Stadt maßgeblich prägen werden und die große Chancen für die Stadtentwicklung bieten.  „Dementsprechend werden wir unseren Focus darauf richten, diese Chancen für Hemmingen zu nutzen. Eine Stadtbahn ermöglicht neue Arbeitsplätze und neue Wohnformen, die auf eine umweltfreundliche Mobilität ausgerichtet sind“ so Joachim Steinmetz, Fraktionsvorsitzender der Grünen. „und von einer verkehrsberuhigten Ortsdurchfahrt können Anwohner und die ansässigen Gewerbetreibenden profitieren“

„Aber der Preis hierfür ist zu hoch, denn eine Umgehungsstraße mit einem Ausbaustandard wie die B3 neu ist ein echter Flurschaden“ nach Auffassung von Andreas Praetsch vom Grünen Ortsvorstand. Die Umgehungsstraße ist zu breit und die Brücken zu hoch.  Hervorragende Ackerböden und wichtige Erholungsflächen werden unwiderruflich versiegelt und die Landschaft zerschnitten und verlärmt.

Die Planung der Straße entstammt einer Zeit, in der viele Menschen und auch weite Teile der Politik den Klimawandel noch nicht ernst nahmen. Mit Unterstützung von SPD und CDU wurde das Projekt B3 aber über 20 Jahre gepuscht und gegen große Widerstände vor Ort schließlich umgesetzt. „Das lässt sich jetzt nicht mehr rückgängig machen aber das soll auch nicht gefeiert werden“ meint Andreas Praetsch.

Die B3 neu ist ein Beispiel für das klimapolitische Versagen der Verkehrspolitik der letzten Jahre. Das muss sich nach Auffassung der Grünen schnellstmöglich ändern. Wir brauchen eine Verkehrswende, die allen Menschen einen Zugang zu einer flexiblen und bedarfsgerechten Mobilität bietet und gleichzeitig das Klima schont und mehr Verkehrssicherheit bietet. Verkehrsplanung muss mehr aus Sicht von ÖPNV-nutzern, Fußgängern und Radfahrern gestaltet werden muss. „ Wenn in den Ortslagen Tempo 30 km/h und auf der B3neu ein Tempolimit von 70 km/h gelten würden, dann hätten wir schon einen wichtigen Schritt getan“, meint Joachim Steinmetz.

Der Handlungsdruck in der Klimapolitik steigt. Doch leider erleben wir am Beispiel des geplanten Ausbau des Südschnellweges gerade wieder, dass die große Koalition im Land und die Straßenbauverwaltung des Landes die Zeichen der Zeit nicht erkennen. Auch hier wäre  ein geringerer Ausbau mit weniger Eingriffen in Natur und Landschaft ausreichend um das Verkehrsaufkommen zu bewältigen. “Der geplante Ausbau des Südschnellweges muss überdacht werden, damit hier nicht auch noch Fehlentscheidungen unwiderruflich in Beton gegossen werden. Jetzt ist die Zeit noch dafür da!“ so Andreas Praetsch.

Datum der Pressemitteilung: 
Donnerstag, 12. November 2020

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